Eislaufen im Kopf

Eislaufen im Kopf

Pirouetten

 

Pirouetten allgemein

 

Wenn sich die Profis wie Kreisel auf dem Eis drehen und immer schneller werden, ist das unglaublich beeindruckend. Pirouetten sind toll und sehen einfach klasse aus. Wenn man es kann. Und da liegt mein großes Problem. Ich kann‘s nicht… ich hab in Sachen Pirouetten so viele Baustellen, dass ich mich fast nicht traue, da Tipps zu geben. Ich versuche es trotzdem. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen Beginner. Und vielleicht habt ihr Tipps für mich ;P

 

Was ist bei Pirouetten wichtig?

 

  1. Drehpunkt finden

 

Wer sich seine Schlittschuhe einmal genau anschaut, der sieht, dass die Kufe nicht gerade ist. Sie ist gebogen. Und da, wo die Wölbung des Schlittschuhs das Eis berührt, befindet sich irgendwo der persönliche Drehpunkt einer jeden Kufe. Genau den braucht man, um Pirouetten richtig ausführen zu können.
Um ein Gefühl für das Drehen zu bekommen, kann man sich mit beiden Händen an der Bande festhalten, sich dann mal nach links oder rechts abstoßen und eine Runde um die eigene Achse drehen. Dabei sollte dieser ominöse Drehpunkt ausfindig gemacht werden können.

18.04.2021

  1. Körpermitte festmachen

 

Nur wenn man eine feste Mitte hat, kann man eine stabile Pirouette drehen. Meine Mitte ist sehr wackelig, ich falle nämlich gern aus den Pirouetten raus. Wie man aber die Mitte fest bekommt, das weiß ich leider auch nicht recht… Bauch einziehen? Wer hier einen Tipp für mich hat, immer her damit. Ich füge das gern ein, um es mit allen Interessierten zu teilen.
Wenn die Körpermitte nicht fest genug ist, dann fängt die Pirouette an zu wandern. Das sieht man dann ganz schön (oder eben auch nicht schön) an der Spur, die die Pirouette auf dem Eis hinterlässt (siehe Abb. 1: nicht so gut, Abb. 2: besser).

  1. Arme festmachen

 

Ich halte die Arme ungefähr auf Brusthöhe. Der Führungsarm ist der, der beim Drehen in die Mitte der Pirouette zeigt und die Richtung angibt. Der äußere Arm schließt auf und gibt der Pirouette Schwung (sobald man den Drehpunkt gefunden hat und die Körpermitte fest ist). Mit ausgestreckten Armen dreht man langsamer; zieht man die Arme an den Körper heran, dreht man schneller. Die Arme dürfen im ausgestreckten Zustand natürlich nicht wackeln, sonst kann man gleich wieder von vorn anfangen. Für die Stabilität darf man natürlich auch nicht aufs Eis schauen. Klar.

 

  1. Ein schöner Auslauf

 

Erstmal egal, ob man mit einem ordentlichen Einlauf in die Pirouette geht oder im Stehen Schwung holt, einen richtigen Auslauf kann man von seiner allerersten Pirouette an machen. Wenn die Pirouette schon wackelt, dann verlässt man sie wenigstens mit Anmut. Für den Auslauf geht man mit dem Standbein ins Knie und streckt das andere Bein ungefähr auf Kniehöhe bis in die Zehenspitzen ab.

 

  1. Die Übelkeit

 

Da kann man im Vorfeld leider nichts machen, fürchte ich. Hier hilft nur üben, üben, üben, bis es einem nicht mehr so im Kopf dreht. Um dem Schwindel nach der Pirouette Herr zu werden, hab ich von einer damaligen Trainerin den Tipp bekommen, mit der Hand das Eis zu berühren. Das erdet. Mir hat es für den Moment geholfen. Und ansonsten – der Klassiker – einmal in die andere Richtung drehen. Für Fortgeschrittene lässt sich darüber streiten, ob es nötig ist, beide Seiten zu trainieren oder ob die Schokoladenseite reicht. Ich persönlich mache gern beides. Einmal eben um dem Schwindel entgegen zu wirken, andererseits ist zusätzliches Training und schult die Geschicklichkeit. Und wenn man vorhat DEU Prüfungen abzulegen, muss man ohnehin beide Richtungen abdecken.

Das sind erstmal die essentiellen Punkte, die man beim Pirouettieren beachten sollte. Steigende Schwierigkeit und höhere Geschwindigkeit kommen mit der Zeit. Zuerst sollte man eine sichere Basispirouette hinbekommen – Zweibein oder Einbein.
Bei mir scheitert es an allem. Irgendwie hab ich den richtigen Dreh einfach noch nicht raus (Entschuldigung für das Wortspiel). Zweibeinig fühl ich mich ja noch einigermaßen sicher, aber schon wenn ich ein Bein abhebe, fall ich meist aus der Pirouette. Ich wandere oft ein gutes Stück übers Eis, bis die Zacken mich stoppen. Auf die Spur kann man echt nicht stolz sein… und mir ist nach fünf Pirouetten eigentlich schon so übel, dass mich der Übungsmut verlässt. Das wird mit steigendem Alter auch nicht besser. Eine Breitensport-Saison ist auch leider so kurz, dass das ganze Schwindeltraining über den Sommer wieder abgebaut wird. Hach ja… da hilft nur Trockentraining und üben, üben, üben -.-